Buntglasfenster-Effekt

Für die dicken Linien habe ich einen blauen alkoholbasierten Marker benützt, der Rest wurde wieder mit Farbstiften gemalt, die mit OMS (Odorless Mineral Spirit - eine Art Farbverdünner) verflüssigt wurden. 

 

Energie und Farbe

Wenn ich selbst dieses Bild anschaue, habe ich den Eindruck, dass hier eine Menge Energie drinsteckt. Nicht, dass ich es so geplant hätte - aber schon während des Mal-Prozesses (auch hier waren wieder Farbstifte am Werk) nahm ich diesen Ausdruck geballter Farbenpower wahr. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich gerade eine Menge Probleme erfolgreich bewältigen konnte? 

 

Im Dschungel

Ich lerne immer noch, meine Ungeduld zu zügeln und Strich für Strich aufs Papier zu setzen. Ich sehe ja, wie anders es aussieht, wenn ich mit dem Q-tip oder Pinsel über eine Stelle gehe, an der ich nicht genügend Pigment aufgetragen habe. Die Buntstifte verhalten sich eben anders als die Aquarellstifte, die nicht so kompakt aufgetragen werden müssen, um durch die Zugabe von Wasser einen leuchtenden Charakter zu bekommen. 

 

Malen mit Farbstiften - ein Lernprozess

Geduld ist eine Eigenschaft, die man beim Malen mit Farbstiften unbedingt braucht. Schnell mal Farbe aufs Papier werfen und gut ist - das funktioniert hier überhaupt nicht. Hier muss man mit kleinen, kreisenden Bewegungen Farbstriche applizieren, und zwar möglichst so, dass man das Papier darunter nicht mehr sieht. D.h., man muss mehr als einmal mit den Stiften über die gleiche Stelle gehen. Lässt man nämlich zu wenig Pigment auf dem Papier, wirkt das Bild beim Überblenden mit Odorless Mineral Spirit ausgewaschen oder man sieht die Stiftstriche noch sehr deutlich. Man sollte auch nicht an das Gesamtbild denken, sondern sich auf die Stelle konzentrieren, die man gerade bearbeitet. Ich strichle - also bin ich. Das hat zugegebenermaßen auch etwas Zen-Mäßiges!

 

Abstrakt malen mit Farbstiften

Ich mag es, abstrakt zu malen, ob mit Arcrylstiften, alkoholbasierten Markern, Acryltinte, Neocolor 2 Stiften. Vor kurzem sind mir meine Farbstifte beim Aufräumen in die Hände gefallen, und ich stellte mir die Frage: Lässt sich auch damit ein abstraktes Bild malen? Ich legte mir also ein kleineres Aquarellpapier-Format zurecht und fing an zu malen. Zum Überblenden der Farbstifte benützte ich "Odorless Mineral Spirit". Das Ergebnis kann man hier sehen. 

 

Meermann

Hier habe ich eine Kombination von Neocolor II und Farbstiften ausprobiert. Es gibt ja einige Künstler und Künstlerinnen, die als Basis für ihre Farbstifte Aquarellfarben verwenden - warum also nicht statt der Aquarellfarben Neocolor 2 in flüssiger Form verwenden? 

 

Volle Kanne Pigmente

Es macht unheimlich Spaß, mit den angefeuchteten Spitzen der Aquarellkreiden von Caran d'Ache auf dem Papier die Farbe zu verteilen. Es führt natürlich dazu, dass die einzelnen Stifte / Kreiden dahinschwinden wie nix. Es lässt sich inzwischen in dem Kasten mit den Stiften deutlich sehen, was meine Lieblingsfarben sind - diese Stifte sind beinahe ein Drittel kürzer als die weniger benutzten. Da ist es gut, dass ich hier in Berlin die Wachskreiden einzeln nachkaufen kann...

 

Drei Schlangen

Nein, dieses Bild ist nicht mit Aquarellfarben gemalt. Auch hier habe ich meine Aquarellkreiden von Caran d'Ache, die Neocolor II Stifte verwendet. Aber anders: Ich habe mit einem feuchten Pinsel die Pigmente direkt von der Spitze der Kreiden abgenommen. Dadurch werden die Farben wesentlich zarter und nicht deckend. 
 

Wachskreiden sind kein Kinderkram!

Natürlich,  eignen sich die wasserlöslichen Wachskreiden von Caran d'Ache gut für Kinder, weil sie leicht zu handhaben sind und eventuelle Farbflecke auch einfach zu entfernen sind. Sie können auch nicht festwerden, wie es Acrylfarben tun, und sind im Gebrauch einfacher als Aquarellfarben. 

Trotzdem: Man kann mit ihnen durchaus "ernsthafte" Bilder malen! Ich bin der Meinung, dass sie - wegen ihrer hervorragenden Farbintensität und auch ihrer Farbechtheit - gerade für das abstrakte Malen geeignet sind. Ich habe ein 30er Set, also schon ziemlich viele Farbtöne, aber selbst hier lassen sich noch tolle Farbkombinationen erreichen. Man kann mit den trockenen Kreiden verschiedene Farben übereinander legen und sie dann mit dem feuchten Pinsel vermalen. Man kann die Anspitzreste in einem kleinen Näpfen anmischen und dann mit ein oder zwei Tropfen Wasser verflüssigen. Man kann die Spitze kurz in Wasser eintauchen und dann aufs Papier auftragen, mit einer zweiten Kreide das Gleiche tun und über den ersten Farbauftrag legen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig!

 

Herbstblätter

Wir haben schon August, und der Herbst ist nicht mehr allzuweit entfernt. Wie schnell doch die Zeit vergangen ist! 

Ich habe immer noch Spaß an meinen wasserlöslichen Wachskreiden von Caran d'Ache. Nicht nur, dass die Farben so wunderbar leuchten, nein, sie sind auch so bequem zu handhaben. Nach dem Malen einfach die Stifte zurücklegen, das Wasserglas ausleeren und den Pinsel unter fließendem Wasser reinigen - das war's! Und wenn Farbe auf die Hände gekommen ist - unter fließendem Wasser ist die weg wie nix. 

 

Unterwasserwesen das Zweite

Das durch das Wasser schwebende Wesen entstand einfach so, während des Malens. Ich plane meine Bilder nur sehr selten vor - sie entstehen im Prozess des Malens. Eigentlich gefällt mir diese Art des Malens; manchmal denke ich aber schon im Nachhinein, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, sich vorher einige Gedanken zu machen - über das Thema, die Farbzusammenstellung usw. Andere Künstler:innen fertigen diese kleinen Vorzeichnungen an oder probieren ihre Farbkombinationen mit einem digitalen Malprogramm aus. Das finde ich eigentlich faszinierend - warum mache ich es nicht? Hm.

 

Schlangenwesen

Auf YouTube findet man Tausende von Videos, in denen das Malen mit Acrylfarben erklärt wird. Mit Aquarellfarben ist es das Gleiche - es gibt unzählige nützliche Videos.

Ganz anders ist es bei den Aquarellkreiden von Caran d'Ache. Wenn man Videos findet, die sich mit ihnen beschäftigen, geht es um das Malen mit Kindern oder das Ausmalen von Malbüchern. Offensichtlich gibt es einfach zu wenig Künstlerinnen und Künstler, die mit diesem Medium arbeiten. 

Deshalb bin ich sehr auf mich selbst angewiesen, experimentiere, finde heraus, was geht und was nicht geht. Nicht das mir das Experimentieren nicht Spaß machen würde - aber manchmal erspart einem eine genaue Anleitung oder das Mitteilen von Erfahrungen doch viel Zeit!

 

Geheimnisvolles Unterwasserwesen

Dadurch dass ich nahezu jeden Tag mein Müsli mit Joghurt esse, sammeln sich im Laufe der Zeit viele leeren Joghurtbecher an. Diese lassen sich perfekt als Farbnäpfchen verwenden - für die Pigmentreste, die beim Anspitzen der Neocolor 2 Wachskreiden von Caran d'Ache quasi als Abfall entstehen und eben kein Abfall sind. Die wunderschön blaue Farbe habe ich hier mit einem Pinsel aufgetragen, ebenfalls wie das zarte Blaurosa des Unterwasserwesens. Je nach Wasseranteil im Pinsel lässt sich die Farbe transparenter oder deckender auftragen.